Lässt die Sehkraft im Alter oder durch Krankheit nach, ist das nicht nur besonders traurig. Betroffene Menschen stehen dann auch häufig vor großen Herausforderungen. Der Busfahrplan, die Packungsbeilage von wichtigen Medikamenten, das Mindesthaltbarkeitsdatum von Nahrungsmitteln oder die Tageszeitung lassen sich, wenn überhaupt, nur noch mühsam lesen.
In diesem Fall können Lesehilfen für Sehbehinderte den Alltag ein wenig leichter machen. Elektronische Leselupen bieten eine starke Vergrößerung. Je nach Modell lässt sich eine Vergrößerung auf das vier- bis zweiunddreißigfache einstellen. Selbst das Kleingedruckte in einer Werbeanzeige lässt sich damit auf eine lesbare Größe bringen.
Eine Einschränkung der Sehkraft trifft häufig gerade ältere Menschen. Diese kommen mit komplizierter Technik nicht unbedingt immer gleich sofort zurecht. Wenn Sie auf der Suche nach einer passenden elektronischen Leselupe für einen Senior oder eine Seniorin sind, sollten Sie auf einige Dinge achten.
- Die elektronische Lupe sollte große Tasten haben. Achten Sie auch auf den Ein-Aus-Schalter. Auf Produktphotos sehen Sie häufig große Tasten auf der Vorderseite der Lupe. Der Ein-Aus-Schalter befindet sich jedoch gerne mal an der Seite und ist deutlich kleiner. Das sorgt zwar unabsichtlichem Einschalten vor, kann aber zum Problem werden, wenn der Schalter sehr klein und schlecht zu ertasten ist.
- Nahezu alle elektrischen Lupen werden mit einem Akku betrieben. Zum Aufladen muss zumeist ein Ladekabel in die Lupe gesteckt werden. Praktisch ist ein runder Stecker, der nur in eine Buchse passt. Häufig wird zum Aufladen jedoch ein Mikro-USB-Kabel beigelegt. Der entsprechende Stecher ist recht dünn und passt nur in eine Richtung in die Buchse. Bei mangelnder Sehkraft kann das Aufladen so zum Geduldspiel werden.
- Die Lupe sollte über nicht allzu viele Funktionen und Knöpfe verfügen. Gerade wenig technikaffine Menschen haben häufig die irrationale Angst, einen falschen Knopf zu drücken oder etwas kaputtzumachen. Je weniger Knöpfe und Einstellungen, desto weniger kann man auch falsch machen. Und desto schneller lässt sich durch Ausprobieren der Ursprungszustand wieder herstellen.
- Je größer das Display, desto mehr Text kann dargestellt werden. Gerade bei hohen Vergrößerungsstufen passt nur wenig Text auf ein Display. Der Anwender muss dann mit der Lupe von links nach rechts über den Text fahren, um ganze Sätze lesen zu können. Das lässt sich beim Lesen mit einer Lupe zwar nicht gänzlich vermeiden, es stört aber den Lesefluss, gerade wenn zu wenig Text auf das Display passt.
- Neben der Größe des Displays ist auch die Größe und das Gewicht der Lupe als Ganzes entscheidend. Ist die Lupe zu schwer, wird die Handhabung schnell anstrengend. Auch lässt sich eine zu große und schwere Lupe nicht mehr so leicht transportieren. Häufig werden elektronische Lupen jedoch sowohl im Wohn- beziehungsweise Lesezimmer zum Lesen und in der Küche oder gar im Supermarkt zum Entziffern von Zutatenlisten und Verpackungsangaben eingesetzt. Die Lupe sollte entsprechend handlich sein und in eine Handtasche passen.
- Einige Modelle bieten die Funktion, die Lupe an einen Fernseher anzuschließen und somit ein noch größeres Bild zu erzeugen. Das ist natürlich sehr praktisch, setzt aber voraus, dass der oder die Sehbehinderte den Fernseher gut genug bedienen und die Lupe an den Fernseher anschließen kann. Nicht jede ältere Person traut sich das zu.
Sie sehen: Die richtige elektronische Lupe zu finden ist mit etwas Aufwand verbunden. Doch wenn das passende Modell ausgewählt ist und etwaige Hürden in der Bedienung aus der Welt geschafft sind, kann eine Lesehilfe für Sehbehinderte eine große Erleichterung im Alltag darstellen.